Gasometer Pforzheim – Industriedenkmal und moderne Kulturlocation
Der Gasometer Pforzheim ist ein markantes Industriedenkmal und das größte erhaltene Bauwerk seiner Art in Baden-Württemberg. Seit 2014 wird er als Ausstellungs- und Veranstaltungsort für Panoramakunst genutzt.
Gasometer Pforzheim
Der Gasometer Pforzheim ist ein markantes Industriedenkmal und das größte erhaltene Bauwerk seiner Art in Baden-Württemberg. Mit einem Volumen von 40.000 Kubikmetern, einer Höhe von 42 Metern und einem Durchmesser von 40 Metern wurde er 1912 erbaut und diente bis 2003 als Gasbehälter. Seit 2014 wird er als Ausstellungs- und Veranstaltungsort für Panoramakunst genutzt.
Entstehung und industrielle Nutzung
Die Geschichte der städtischen Energieversorgung und technischen Infrastruktur von 1852 bis 2003
Die Anfänge
Bereits 1852 schlossen die Gebrüder Benckiser einen Vertrag mit der Stadt Pforzheim zur Versorgung mit Gaslicht, und das erste Gaswerk entstand am Enzufer. Pforzheim wuchs rasch, und das Gasnetz wurde für Straßenbeleuchtung und die Schmuckindustrie ausgebaut. Mit der Umstellung von Holz- auf Steinkohleproduktion im Gaswerk ab 1857 entstand um 1912 der heute erhaltene Glockengasbehälter als Teil einer neuen Gasfabrik in der Oststadt.
Technische Funktion und Betrieb
Der Gasometer wurde als Ausgleichsbehälter betrieben. Das über den Tag produzierte Gas wurde hier gespeichert und abends zur Lastspitze ausgeliefert. Er versorgte Haushalte, Industrie und Beleuchtung und sorgte für einen Ausgleich zwischen Produktion und Verbrauch. Im Jahr 1969 erfolgte die Umstellung auf Erdgas, und der Gasometer diente weiterhin als Reservoir. Im Jahr 2003 wurde der technische Betrieb schließlich stillgelegt.
Vom technischen Denkmal zur Kulturlocation
Die innovative Umnutzung technischer Infrastruktur in einen modernen Kunst- und Eventort von 2003 bis heute
Stilllegung und Denkmalschutz
Nach der Stilllegung des Gasometers 2003 als Speicher sank die Bedeutung des Bauwerks, ein Abriss kam wegen Denkmalschutzes jedoch nicht in Frage. Im Jahr 2013 fiel die Entscheidung, das Bauwerk umzunutzen. Die aufwendige Sanierung und Umgestaltung zum Ausstellungs- und Veranstaltungsraum begann in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz.
Kultureröffnung
Seit 2014 werden im Gasometer weltgrößte Panoramakunstwerke von Yadegar Asisi präsentiert. Die Raumhöhe und die Fläche bieten außerordentliche Möglichkeiten für 360-Grad-Ausstellungen. Der Gasometer dient heute als Ort für Großveranstaltungen mit einer Kapazität von bis zu 500 Teilnehmern und hat sich zu einem vielbeachteten modernen Kunst- und Eventort entwickelt.
Historische Bedeutung und Besonderheiten
Was den Gasometer Pforzheim einzigartig macht
Industriedenkmal
Der Gasometer ist eines der letzten erhaltenen Exemplare einer einst typischen Behältertechnik und gilt als Wahrzeichen für die Epoche der Industrialisierung. Er ist das größte erhaltene Bauwerk seiner Art in Baden-Württemberg und steht beispielhaft für die technische Ingenieurskunst seiner Zeit.
Einzigartige Kombination
Die Kombination aus technischer Ingenieurskunst, respektvoller Sanierung, Denkmalschutz und moderner Kunstnutzung macht den Gasometer zu einem einzigartigen Besichtigungsziel. Das Ensemble aus historischem Stahl- und Reglerbau und moderner Edelstahlfassade zeigt baulichen Wandel über mehr als ein Jahrhundert und spiegelt die Entwicklung Pforzheims von der Industrie- zur Kulturstadt wider.
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