Huchenfeld - Stadtteil von Pforzheim (Platzhalter)

Huchenfeld Geschichte – Stadtteil von Pforzheim zwischen Nagold und Würm

Die Geschichte des Pforzheimer Stadtteils Huchenfeld reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück. Von der Rodungssiedlung über die Goldschmiedewerkstätten bis zum modernen Stadtteil mit 4.800-5.000 Einwohnern. Eingemeindung 1975.

Huchenfeld

Huchenfeld liegt auf der Hochfläche zwischen Nagold und Würm und entstand um 1150 als Rodungs- bzw. Waldhufensiedlung, nachdem die Grafen von Calw das Gebiet erschlossen hatten. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1140 im Hirsauer Urkundenbuch.

Heute hat Huchenfeld etwa 4.800 bis 5.000 Einwohner und gilt als einer der lebenswertesten Pforzheimer Stadtteile – städtisch angebunden, aber im Grünen gelegen.

Frühe Geschichte und Mittelalter

Entstehung als Rodungssiedlung

Huchenfeld entstand um 1150 als Rodungs- bzw. Waldhufensiedlung, nachdem die Grafen von Calw das Gebiet erschlossen hatten. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1140 im Hirsauer Urkundenbuch.

Häufige Besitzerwechsel

Im Mittelalter wechselte der Ort häufig den Besitzer: Er gehörte nacheinander den Grafen von Calw, Rittern von Fürsteneck, von Rosswag, von Gemmingen und schließlich den Markgrafen von Baden, unter deren Herrschaft er dauerhaft blieb.

Kirchliche Entwicklung

Pfarreigeschichte

Kirchlich war das Dorf zunächst der Pforzheimer Altstadtpfarrei unterstellt. 1404 wird erstmals eine Kapelle erwähnt, 1506 entstand die Ulrichskirche, die 1680 zur selbstständigen evangelischen Pfarrei wurde.

Hexenverfolgung und Bevölkerungsentwicklung

Hexenverfolgung

Im 16. Jahrhundert wurde in Huchenfeld eine Frau der Hexerei beschuldigt – ein Beispiel für die düsteren Zeiten der Hexenverfolgungen.

Bevölkerungsentwicklung

Nach den Kriegen des 17. Jahrhunderts war das Dorf stark entvölkert, erholte sich aber bis 1900 wieder auf rund 1.400 Einwohner. Die Wasserversorgung war lange problematisch, bis 1893 eine gemeinsame Quelle mit der Nachbargemeinde Würm erschlossen wurde.

Wirtschaftlicher Wandel im 19. Jahrhundert

Goldschmiedewerkstätten

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Huchenfeld von einem armen Bauerndorf zu einem Ort, in dem viele Bewohner als Goldschmiede arbeiteten. Um 1900 war der Ort in Ober- und Unterdorf gegliedert – eine Einteilung, die sich bis heute in lokalen Traditionen wie dem Fußballspiel „Oberdorf gegen Unterdorf" widerspiegelt.

Diese Entwicklung zeigt den Wandel von der Landwirtschaft zur handwerklichen und später industriellen Produktion, die für die Region Pforzheim typisch war.

Weltkriege und tragische Ereignisse

Weltkriege

In den Weltkriegen hatte Huchenfeld zahlreiche Opfer zu beklagen. Im Zweiten Weltkrieg befand sich östlich des Ortes ein kleiner Militärflugplatz. Besonders tragisch war im März 1945 die Ermordung von fünf gefangenen britischen Soldaten durch deutsche Jugendliche.

Versöhnung und Partnerschaft

Diese Tat führte Jahrzehnte später zu einem bemerkenswerten Akt der Versöhnung: Aus dem Kontakt zu Angehörigen der Opfer entstand eine Partnerschaft mit der walisischen Gemeinde Llanbedr. 1995 überreichte der Pilot des damaligen Bombers ein Schaukelpferd namens Hope als Symbol der Freundschaft – 2025 wurde mit Peace ein Gegenstück nach Wales geschickt.

Diese Partnerschaft zeigt, wie aus tragischen Ereignissen der Vergangenheit eine Brücke der Versöhnung und Freundschaft entstehen kann.

Eingemeindung und Nachkriegszeit

Eingemeindung 1975

Nach dem Krieg wandelte sich Huchenfeld zu einer modernen Gemeinde mit wachsender Industrie und verbesserter Infrastruktur. Seit 1972 befindet sich dort ein Bundeswehrdepot. Trotz wirtschaftlicher Stärke verlor Huchenfeld 1975 im Zuge der baden-württembergischen Gemeindereform seine Selbstständigkeit und wurde gegen den Willen der Bevölkerung nach Pforzheim eingemeindet.

Diese Eingemeindung war Teil der umfassenden Gemeindereform in Baden-Württemberg, die viele selbstständige Gemeinden zu größeren Verwaltungseinheiten zusammenführte.

Moderne Entwicklung

Neue Baugebiete und Infrastruktur

In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich der Stadtteil weiter: Es entstanden neue Baugebiete wie „Im Gaiern" und „Binne", Kindergärten, Sportanlagen, das Backhaus (1999), die Hochfeldhalle (1991) sowie neue Gewerbeflächen. 1998 wurde in Huchenfeld der erste Kreisverkehr Pforzheims eröffnet.

Heutige Situation

Heute hat Huchenfeld etwa 4.800 bis 5.000 Einwohner, eine gute Infrastruktur mit Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und Vereinen und gilt als einer der lebenswertesten Pforzheimer Stadtteile – städtisch angebunden, aber im Grünen gelegen.

Die gute Anbindung an Pforzheim bei gleichzeitiger ländlicher Atmosphäre macht Huchenfeld zu einem attraktiven Wohnort für Familien.

Historische Bilanz

Die Geschichte Huchenfelds ist geprägt von wechselnden Herrschaften, harter Arbeit, tragischen Kriegsereignissen und einer bemerkenswerten Entwicklung von einem armen Rodungsdorf zu einem modernen, selbstbewussten Stadtteil mit starker Gemeinschaft und internationaler Freundschaft.

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