Notkirche Maximilianstraße – Historisches Provisorium in Brötzingen
Die Notkirche St. Antonius diente über 25 Jahre als provisorisches Gotteshaus und prägte das Gemeindeleben in Brötzingen. Von 1909 bis 1937 war sie das Zentrum der katholischen Gemeinde.
Notkirche und St. Antonius Kirche
Die Notkirche St. Antonius diente über 25 Jahre als provisorisches Gotteshaus und prägte das Gemeindeleben in Brötzingen. Ursprünglich nur für drei Jahre geplant, wurde sie aufgrund von Krieg und Inflation über 25 Jahre lang genutzt und entwickelte sich zum Mittelpunkt des katholischen Gemeindelebens.
Historische Karte
Die Karte zeigt den Standort der ehemaligen Notkirche St. Antonius in der Maximilianstraße in Brötzingen. Die provisorische Kirche stand hier von 1909 bis 1937, bevor sie durch die neue St. Antonius Kirche ersetzt wurde.
Die Notkirche St. Antonius 1931
Diese historische Aufnahme aus dem Jahr 1931 zeigt die provisorische Notkirche St. Antonius in Brötzingen, die 1909 errichtet wurde. Man erkennt den charakteristischen Zwiebelturm und die schlichte Bauweise, die zu diesem Zeitpunkt bereits über zwei Jahrzehnte das Zentrum des katholischen Gemeindelebens bildete.
Die Notkirche St. Antonius war ursprünglich nur für drei Jahre geplant, wurde aber aufgrund von Krieg und Inflation über 25 Jahre lang genutzt und entwickelte sich zum Mittelpunkt des katholischen Gemeindelebens in Brötzingen.
Die Notkirche in Farbe
Diese kolorierte Version der historischen Aufnahme zeigt die Notkirche St. Antonius in ihrer ursprünglichen Farbgebung. Der charakteristische grüne Zwiebelturm und die Fachwerkbauweise werden besonders deutlich sichtbar.
Die kolorierte Aufnahme zeigt die charakteristische Fachwerkbauweise der Notkirche mit dem markanten grünen Zwiebelturm. Das Gebäude präsentiert sich als typisches Beispiel für die Architektur der damaligen Zeit.
Gründung der Kuratie und Bau der Notkirche
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erhielten die Katholiken in Brötzingen, Dillweißenstein und Büchenbronn eine eigene Seelsorgestelle. Am 29. November 1906 wurde die Kuratie Brötzingen gegründet, und der erste Kurat, Johann Willmann, kümmerte sich um den Aufbau der Gemeinde und plante eine Kirche.
Unter seinem Nachfolger Franz Seßler entstand 1909 eine provisorische Notkirche zu Ehren des heiligen Antonius. Diese war eigentlich nur für drei Jahre vorgesehen, wurde aber aufgrund von Krieg und Inflation über 25 Jahre lang genutzt. In dieser Zeit entwickelte sich ein lebendiges Gemeindeleben mit Chören und zahlreichen katholischen Vereinen.
Der Erste Weltkrieg brachte große Not: Männer wurden eingezogen, Glocken mussten abgeliefert werden, und viele Familien litten unter Verlusten.
Bau der neuen St.-Antonius-Kirche
Erst in den 1930er-Jahren konnte der Bau einer festen Kirche verwirklicht werden. 1930 begann man mit dem Pfarrhaus, und 1934 erfolgte der erste Spatenstich für die neue St.-Antonius-Kirche.
Dank zahlreicher Spenden – besonders einer großen Stiftung des Fabrikanten Antonius Kufferath – und der Planung durch das Erzbischöfliche Bauamt entstand ein repräsentatives Gotteshaus. 1935 wurde die Kirche feierlich eingeweiht und 1939 schließlich vom Weihbischof konsekriert.
Diese Aufnahme zeigt die neue St. Antonius Kirche von der Frankstraße aus. Das repräsentative Gotteshaus wurde 1935 eingeweiht und ersetzte die provisorische Notkirche. Die Kirche zeigt die charakteristische Architektur der 1930er Jahre mit ihren beiden markanten Türmen.
Ausstattung und Abriss der Notkirche
Aus der alten Notkirche übernahm man einige Ausstattungsstücke, darunter Gemälde und Bänke. Die neue Kirche erhielt vier Glocken, eine Orgel, kunstvolle Altäre und ein großes Altarbild, das Christus als König darstellt.
Die baufällige Notkirche wurde schließlich 1937 abgerissen, nachdem ihr Zweck durch den Neubau erfüllt war. Damit endete eine über 25-jährige Ära, in der das provisorische Gotteshaus das Zentrum des katholischen Gemeindelebens in Brötzingen gebildet hatte.
St. Antonius Kirche heute
Die St. Antonius Kirche steht heute als fester Bestandteil des Pforzheimer Stadtbildes. In der blauen Stunde, wenn der Himmel in tiefen Blautönen erstrahlt, zeigt sich die Kirche in ihrer ganzen Pracht – ein Ort der Ruhe und Besinnung mitten in der Stadt.
Bedeutung für Brötzingen
Die Geschichte der Notkirche St. Antonius zeigt die Entwicklung der katholischen Gemeinde in Brötzingen von einem provisorischen Anfang zu einer festen kirchlichen Institution. Über 25 Jahre lang diente das schlichte Gebäude als Zentrum des Gemeindelebens und prägte die religiöse und soziale Entwicklung des Stadtteils.
Die Notkirche steht symbolisch für die Entschlossenheit der katholischen Gemeinde, trotz schwieriger Zeiten und begrenzter Mittel ein lebendiges Gemeindeleben aufzubauen und zu erhalten. Sie war mehr als nur ein Provisorium – sie war das Herz der katholischen Gemeinde in Brötzingen.