Pforzheim Leopoldplatz 2003 - Historisches Zentrum der Stadt

Geplantes Wohngebiet Grohwiesen – 2,41 Hektar im Stadtteil Huchenfeld

Das Plangebiet Grohwiesen liegt am südöstlichen Rand des Ortsteils Huchenfeld. Es handelt sich um eine bisher landwirtschaftlich genutzte Fläche mit Stallgebäude, Garten- und Weidebereichen.

Grohwiesen

2,41 Hektar
FNP 2035 → Wohnbaufläche

Das Plangebiet "Grohwiesen" liegt am südöstlichen Rand des Ortsteils Huchenfeld. Es handelt sich um eine bisher landwirtschaftlich genutzte Fläche mit Stallgebäude, Garten- und Weidebereichen. Ziel ist die Entwicklung eines neuen Wohnquartiers zur Bedarfsdeckung und zur Arrondierung des bestehenden Siedlungsrands.

Lage und aktuelle Nutzung

Die Fläche liegt in Randlage am östlichen Ortsrand von Huchenfeld auf weitestgehend ebenem Gelände. Die aktuelle Nutzung besteht aus Acker-, Grün- und Weideflächen mit Stallgebäude und Garten. Im Westen grenzt ein Wohn- und Mischgebiet an, im Norden ein landwirtschaftlicher Betrieb mit Betriebsgebäuden, im Süden ein Wertstoffhof und gewerbliche Nutzungen, und im Osten offene Agrarlandschaft. Ein befestigter Feldweg durchquert das Gebiet in Ost-West-Richtung.

Geplante Nutzung und Ziel

Ziel ist die Entwicklung eines neuen Wohngebiets zur Bedarfsdeckung und zur Abrundung des bestehenden Siedlungsrands nach Osten. Die Fläche soll ein ruhiges, kleinteiliges Wohnquartier werden, das sich an der vorhandenen Struktur mit Doppel- und Mehrfamilienhäusern orientiert. Im Bebauungsplanverfahren sind Nutzungskonflikte mit den angrenzenden landwirtschaftlichen und gewerblichen Betrieben zu klären.

Rahmenbedingungen und Restriktionen

Bestehende Nutzungen umfassen ein landwirtschaftliches Gebäude und einen Garten- und Landschaftsbaubetrieb. Südlich grenzen ein Wertstoffhof und gewerbliche Betriebe an. Altlasten sind keine bekannt. Die Böden sind überwiegend Pararendzina und Braunerde mittlerer bis hoher Bodenqualität (Vorrangflur Stufe II). Potenzielle Lärmemissionen durch den südlich gelegenen Wertstoffhof erfordern möglicherweise ein Lärmgutachten. Das Gebiet hat eine Freiland-Klimatop und Durchlüftungsfunktion für Siedlungslagen. Es liegt innerhalb des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord, etwa 110 Meter südlich befinden sich ein Landschaftsschutzgebiet und das FFH-Gebiet "Würm-Nagold-Pforte". Die Erschließung erfolgt teilweise über bestehende Wohnstraßen, eine innere und südliche Erschließung ist erforderlich.

Umwelt- und Artenschutz

Die Biotoptypen setzen sich zusammen aus 45 Prozent Ackerflächen, 25 Prozent Fettweiden, 10 Prozent Erdhalde, Zierrasen und Fettwiese, 10 Prozent versiegelten oder bebauten Flächen sowie 5 Prozent Feldhecken und Einzelbäumen. Wertgebende Strukturen sind eine Feldhecke, ein Stallgebäude, eine Weide und eine Erdhalde mit Ruderalvegetation. Der Artenschutz ist potenziell relevant für Brutvögel, Fledermäuse und Reptilien. Die Feldhecke könnte als § 33-Biotop eingestuft werden. CEF-Maßnahmen sind erforderlich, wie Ersatzhabitate und Quartiererhalt. Der Biotopverbund und Natura 2000 sind nicht betroffen.

Bewertung der Umweltwirkungen

Umweltaspekt Einschätzung Begründung
Tiere / Pflanzen / Lebensräume
🟠 mittel
Strukturreich mit Hecke und Stall; artenschutzrechtliche Relevanz möglich
Boden / Fläche
🔴 hoch
Hochwertige Böden (Vorrangflur II) würden versiegelt
Klima / Luft
🟠 mittel
Verlust klimatischer Ausgleichsfunktion, Durchlüftungsachse betroffen
Landschaftsbild
🔴 hoch
Bebauung verändert Rodungsinsel-Charakter und Ortsrandansicht
Lärm / Mensch
🟢 gering–mittel
Lärmeinfluss durch Wertstoffhof, aber unter Grenzwerten
Wasser / Altlasten
🟢 gering
Kein Hochwasser- oder Wasserschutzgebiet, keine Altlasten bekannt

Gesamtbewertung der Eignung

Ohne Maßnahmen wird die Fläche als bedingt geeignet (III) eingestuft. Mit Maßnahmen wie Flächenreduktion, Erhalt der Hecke, Durchlüftung und Artenschutz kann sie als überwiegend geeignet (II) bewertet werden.

Fazit

Die Prüffläche "Grohwiesen" stellt eine potenzielle Wohnbaureservefläche im Randbereich von Huchenfeld dar. Sie ist grundsätzlich entwicklungsfähig, jedoch ökologisch sensibler als andere Prüfflächen aufgrund hochwertiger Böden, der Feldhecke und der klimatischen Ausgleichsfunktion. Eine Reduzierung des östlichen Flächenanteils, die Wahrung der Durchlüftung und der Erhalt prägender Strukturen wie Hecke und Weg sind zentrale Bedingungen für eine verträgliche Entwicklung.

Quellen und Literatur

Nachbarschaftsverband Pforzheim – Steckbrief & Umweltprüfung FNP 2035, Stand 04.01.2022

Verwandte Themen