Geplantes Wohngebiet Kleiststraße – 2,98 Hektar in der Nordstadt
Das Plangebiet Kleiststraße liegt im östlichen Teil der Pforzheimer Nordstadt nördlich der Bahnlinie Stuttgart–Karlsruhe. Es umfasst zwei Teilflächen und soll als neues Wohn- und Mischquartier entwickelt werden.
Kleiststraße
Das Plangebiet „Kleiststraße" liegt im östlichen Teil der Pforzheimer Nordstadt nördlich der Bahnlinie Stuttgart–Karlsruhe. Es umfasst zwei Teilflächen und soll als neues Wohn- und Mischquartier entwickelt werden.
Lage und aktuelle Nutzung
Teilfläche I
Die Teilfläche I mit 0,89 Hektar liegt zwischen Kleiststraße und Bahntrasse und ist überwiegend versiegeltes ehemaliges Betriebsgelände mit kleineren Gehölzbeständen.
Teilfläche II
Die Teilfläche II mit 2,09 Hektar liegt zwischen Redtenbacherstraße und Kleiststraße in einer südexponierten Hanglage mit leerstehendem Gebäude, ruderalisierter Grünfläche und Kleingartengebiet. Nördlich schließen das Kepler-Gymnasium und Wohnbebauung an, östlich befinden sich Reihenhäuser und eine Vereinsanlage, südlich die Bahntrasse und der ehemalige Schlachthof.
Geplante Nutzung und Ziel
Vorgesehen ist die Entwicklung eines neuen Wohn- und Mischquartiers durch Umstrukturierung des bisherigen Gewerbeareals. Die Planung verfolgt die Stärkung des Standorts für Wohnen und Arbeiten.
Rahmenbedingungen und Restriktionen
Erforderlich ist der Erhalt der gesetzlich geschützten Feldhecken im Süden der Teilfläche II. Mögliche Altlasten auf dem ehemaligen Betriebsgelände müssen berücksichtigt werden. Die Durchführung spezieller artenschutzrechtlicher Prüfungen im Bebauungsplanverfahren ist notwendig. Ein Lärmgutachten aufgrund der Nähe zur Bahnlinie muss erstellt werden. Die Minimierung der Versiegelung und Begrünung der Bauflächen, beispielsweise durch Dachbegrünung und Gehölzpflanzungen, ist vorgesehen.
Umwelt- und Artenschutz
Die Teilfläche I weist durch ihre starke Vorbelastung geringe ökologische Bedeutung auf, hier sind keine relevanten Arten zu erwarten. Die Teilfläche II bietet Lebensraum für Brutvögel wie Star und Haussperling, Fledermäuse mit möglichen Quartieren in Gebäuden und Reptilien, vor allem Mauereidechse. Eine vertiefende Untersuchung dieser Artengruppen ist erforderlich. Bei nachgewiesenem Vorkommen müssen Vermeidungs- oder CEF-Maßnahmen, wie Ersatzhabitate und Umsiedlungen, umgesetzt werden.
Bewertung der Umweltwirkungen
| Umweltaspekt | Einschätzung | Begründung |
|---|---|---|
| Tiere / Pflanzen / Lebensräume | 🟠 mittel | Potenzielles Vorkommen geschützter Arten auf Teilfläche II |
| Boden / Fläche | 🟢 gering | Teilfläche I stark versiegelt, geringe natürliche Bodenfunktionen |
| Klima / Luft | 🟠 mittel | Versiegelung kann bioklimatische Situation leicht beeinträchtigen |
| Landschaftsbild | 🟢 gering | Eingeschränkte Sichtbarkeit, innerstädtische Lage |
| Lärm / Mensch | 🟠 mittel | Bahn- und Straßenverkehr als relevante Lärmquelle |
| Wasser / Altlasten | 🟢 gering | Keine Hochwassergefahr, Altlastenprüfung vorgesehen |
Gesamtbewertung der Eignung
Ohne Maßnahmen wird die Fläche als geeignet (I) eingestuft. Mit Maßnahmen bleibt sie als geeignet (I) bewertet.
Fazit
Die Prüffläche „Kleiststraße" ist eine zentrale innerstädtische Entwicklungsfläche mit sehr guter infrastruktureller Anbindung. Aufgrund der vorhandenen Vorbelastung ist eine Bebauung aus umweltfachlicher Sicht unproblematisch, wenn artenschutzrechtliche Maßnahmen und Begrünung berücksichtigt werden. Die Fläche wird als geeignet (I) für die Entwicklung eines gemischten Wohn- und Arbeitsquartiers eingestuft.