Pforzheim Leopoldplatz 2003 - Historisches Zentrum der Stadt

Geplantes Wohngebiet Kohlebunker – 2,18 Hektar gemischte Baufläche in der Oststadt

Das Plangebiet Kohlebunker liegt in der Pforzheimer Oststadt nördlich der Eutinger Straße zwischen Bahntrasse und Bundesstraße B 10. Es soll als neues gemischtes Quartier mit Wohnen, Arbeiten und Stadtteilzentrum entwickelt werden.

Kohlebunker

2,18 Hektar
FNP 2035 → Gemischte Baufläche

Das Plangebiet "Kohlebunker" liegt in der Pforzheimer Oststadt nördlich der Eutinger Straße zwischen Bahntrasse und Bundesstraße B 10. Es soll als neues gemischtes Quartier mit Wohnen, Arbeiten und Stadtteilzentrum entwickelt werden.

Lage und aktuelle Nutzung

Das Gebiet ist eine ehemalige Ver- und Entsorgungsfläche sowie ein öffentlicher Parkplatz. Der Nordteil umfasst ein leerstehendes Gebäude (denkmalgeschützter Kohlebunker), Lagerflächen, Ruderalvegetation und wenige Bäume. Der Südteil besteht aus Parkplatzflächen (Schotter beziehungsweise Pflaster) mit einzelnen Grüninseln. Die Umgebung umfasst im Norden die Bahntrasse, im Süden die Bundesstraße B 10, im Osten ein Gewerbegebiet und im Westen ein Mischgebiet mit Familienzentrum Ost.

Geplante Nutzung und Ziel

Die Fläche soll als neues Stadtteilzentrum mit gemischter Nutzung (Wohnen, Arbeiten, Dienstleistungen) entwickelt werden. Geplant ist die Umnutzung des denkmalgeschützten Kohlebunkers sowie die Aufwertung der bisher ungenutzten oder versiegelten Flächen. Ziel ist eine Innenentwicklung zur Bedarfsdeckung im Bereich Wohnen und Gewerbe bei gleichzeitiger städtebaulicher Aufwertung des Quartiers.

Rahmenbedingungen und Restriktionen

Ein Altstandort "Wildersinnstraße 8–12" ist im Bodenschutzkataster eingetragen (Wirkungspfad Boden–Grundwasser). Die Lärmbelastung führt zu Überschreitungen der Orientierungswerte durch Straßen- und Bahnlärm um bis zu 5 dB(A) im Süden. Der Bestand des historischen Kohlebunkers steht unter Denkmalschutz. Mögliche Quartiere für Gebäudebrüter wie Haussperling und Fledermäuse sind vorhanden. Das Gelände ist terrassiert, stark versiegelt und südexponiert. Die Erschließung erfordert Anpassungen an der Naglerstraße und bei Höhenunterschieden. Ein Fernwärmenetz ist vorhanden.

Umwelt- und Artenschutz

Die Flächentypen setzen sich zusammen aus 60 Prozent versiegelt oder befestigt (Schotter, Pflaster, Bauwerke) und 40 Prozent Ruderalvegetation und kleine Grünflächen mit Einzelbäumen. Gebäudebrüter und Fledermäuse sind im Kohlebunker möglich. Weitere geschützte Arten wie Mauereidechse und Brutvögel sind unwahrscheinlich. Eine fachgutachterliche Untersuchung und gegebenenfalls CEF-Maßnahmen (Ersatzquartiere) werden empfohlen. Der Biotopverbund ist nicht betroffen, Schutzgebiete befinden sich nicht im Wirkungsraum.

Bewertung der Umweltwirkungen

Umweltaspekt Einschätzung Begründung
Tiere / Pflanzen / Lebensräume
🟢 gering – 🟠 mittel
Strukturarm, aber mögliche Gebäudebrüter und Fledermäuse
Boden / Fläche
🟢 gering
Vorbelastet, kaum natürliche Bodenfunktionen
Klima / Luft
🟠 mittel
Hoher Versiegelungsgrad, bioklimatische Belastung möglich
Landschaftsbild
🟢 gering
Geringe Sichtbarkeit, städtebaulich unattraktiver Bestand
Lärm / Mensch
🟠 mittel
Verkehrslärm durch B 10, Bahn und Gewerbe
Wasser / Altlasten
🟠 mittel
Altstandort im Bodenschutzkataster, keine Hochwassergefahr

Gesamtbewertung der Eignung

Ohne Maßnahmen wird die Fläche als geeignet (I) eingestuft. Mit Maßnahmen wie Artenschutz, Begrünung, Altlastenbehandlung und Lärmschutz bleibt sie als geeignet (I) bewertet.

Fazit

Die Prüffläche "Kohlebunker" ist eine bedeutende innerstädtische Umnutzungsfläche in zentraler Lage der Oststadt. Durch die Verbindung von denkmalgeschütztem Bestand, geplanter Durchgrünung und Innenentwicklung kann ein attraktives Stadtteilzentrum entstehen. Aus umweltfachlicher Sicht ist die Bebauung unproblematisch, sofern Lärmschutz, Altlastenmanagement und Artenschutz berücksichtigt werden.

Quellen und Literatur

Nachbarschaftsverband Pforzheim – Steckbrief & Umweltprüfung FNP 2035, Stand 04.01.2022

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