Pforzheim Leopoldplatz 2003 - Historisches Zentrum der Stadt

Geplantes Wohngebiet Wolfsberg – 33,21 Hektar am nördlichen Stadtrand

Die Fläche Wolfsberg, Hängsteig, Krebspfad liegt am nördlichen Rand der Nordstadt von Pforzheim, östlich der Eisinger Landstraße. Ziel ist die Entwicklung neuer Wohnbauflächen zur Deckung des steigenden Bedarfs.

Wolfsberg

33,21 Hektar
FNP 2035 Suchkorridor

Die Fläche „Wolfsberg, Hängsteig, Krebspfad" liegt am nördlichen Rand der Nordstadt von Pforzheim, östlich der Eisinger Landstraße. Ziel ist die Entwicklung neuer Wohnbauflächen zur Deckung des steigenden Bedarfs.

Lage und aktuelle Nutzung

Das Gelände ist leicht geneigt, mit südöstlicher und nordöstlicher Exposition. Im Gebiet finden sich Dauerkleingärten, einzelne Wohnhäuser, Wiesen mit Streuobst, eine Tennisanlage, ein Gartenbaubetrieb sowie im Osten landwirtschaftliche Betriebe. Westlich grenzt der Hauptfriedhof an, im Nordwesten liegen Wiesen, Gehölze und weitere Kleingärten. Das Gebiet wird derzeit landwirtschaftlich und gärtnerisch genutzt und dient teilweise der Freizeitgestaltung.

Geplante Nutzung und Ziel

Vorgesehen ist ein großflächiger Suchkorridor für neue Wohnbauflächen. Die Planung soll vorhandene Nutzungen, wie Kleingärten und gärtnerische Betriebe, berücksichtigen oder neu integrieren.

Rahmenbedingungen und Restriktionen

Westlich liegt ein Regionaler Grünzug, der als Kaltluftentstehungsgebiet und Erholungsraum dient. Innerhalb beziehungsweise angrenzend bestehen gesetzlich geschützte Biotope, unter anderem die Feldhecke „Krebspfad" und das Biotop „Hinterer Wolfsberg". Im Norden befindet sich eine FFH-Mähwiese mit Erhaltungszustand B. Eine Bebauung im westlichen Bereich würde in Konflikt mit Landschaftsschutz und Grünzug geraten und bedarf eines Zielabweichungsverfahrens. Lärmquellen sind die Eisinger Landstraße, die BAB 8, landwirtschaftliche Betriebe und Freizeitnutzungen.

Umwelt- und Artenschutz

Vorkommen geschützter Arten sind wahrscheinlich, darunter Vögel wie Hecken-, Höhlen- und Gebäudebrüter, Fledermäuse und Reptilien wie Zaun- und Mauereidechse. Im Westen und Süden bieten Streuobst- und Kleingartenbereiche wertvolle Lebensräume. Umfangreiche Vermeidungs- und Ausgleichsmaßnahmen werden erforderlich, wie der Erhalt wertvoller Biotope und die Schaffung von Ersatzhabitaten, beispielsweise Streuobst, Feldhecken und Wiesen. Die Prüfung der Ausgleichsflächen auf fachliche Eignung ist notwendig.

Bewertung der Umweltwirkungen

Umweltaspekt Einschätzung Begründung
Tiere / Pflanzen / Lebensräume
🔴 hoch
Verlust strukturreicher Flächen (Streuobst, FFH-Mähwiese, Kleingärten)
Boden / Fläche
🟠 mittel
Teilweise vorbelastet, dennoch Verlust natürlicher Bodenfunktionen
Klima / Luft
🟠 mittel–hoch
Fläche dient als Frischluftentstehungsgebiet für die Nordstadt
Landschaftsbild
🟠 mittel
Eingriff in landschaftlich empfindlichen Stadtrandbereich
Lärm / Mensch
🟠 mittel
Belastung durch Verkehr und landwirtschaftliche Nutzung
Wasser / Altlasten
🟢 gering
Keine Hochwasser- oder Altlastprobleme bekannt

Gesamtbewertung der Eignung

Ohne Maßnahmen wird die Fläche als bedingt geeignet (III) eingestuft. Mit Maßnahmen kann sie als überwiegend geeignet (II) bewertet werden.

Fazit

Die Prüffläche „Wolfsberg, Hängsteig, Krebspfad" bietet grundsätzlich Potenzial für eine Erweiterung der Wohnnutzung im Norden Pforzheims. Allerdings bestehen ökologische und landschaftliche Konflikte, insbesondere im westlichen Teil mit FFH-Mähwiese und Biotopen. Eine Bebauung sollte sich auf die bereits vorbelasteten oder geringwertigeren Teilflächen konzentrieren. Notwendig sind umfassende Artenschutzuntersuchungen, landschaftliche Eingrünung und klimatische Verträglichkeitsprüfungen.

Quellen und Literatur

Nachbarschaftsverband Pforzheim – Steckbriefe Prüfflächen (FNP 2035), Stand 04.01.2022

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